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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 374

1906 - München : Oldenbourg
374 70. Die Schlacht bei Hanau am 30. und 31. Oktober 1813. er selbst wartete mit den Österreichern diese ab und folgte dann rasch den vorausmarschierenden Bayern. Wrede hatte mit dem Oberbefehl des österreichisch-bayerischen Heeres nicht bloß eine militärische, sondern auch eine politische Rolle übernommen. Der Rheinbund bestand noch; wichtige Glieder desselben — Württemberg, Baden, Würzburg, Frankfurt, Hessen — schienen wenig geneigt schon jetzt der deutschen Sache beizutreten. Wrede war es, der den Rheinbund im Südwesten militärisch aufrollte, in dem Maße, als sein Marsch diese Staaten in seinen Bereich brachte. Die Staatsvertrüge, durch welche die südwestdeutschen Staaten zu Anfang November dem Rheinbund entsagten, waren im Wesen nur die bindende ^orm für Zusagen, die Wrede bereits militärisch erzwungen hatte. So hatte Württemberg ans Wredes Drohuug hin, daß er, wenn es den Rheinbund nicht verlasse, das Land feindlich behandeln werde, schon am 23. Oktober einen Militärvertrag mit dem bayerischen General geschlossen, durch welchen der König dem Rheinbünde entsagte und 4500 Mann zu dem österreichisch-bayerischen Heere stellte. Sie schützten während der Hanauerschlacht den Mainübergang bei Aschaffenburg. Ähnliches geschah mit Hessen und Würzburg und auch mit Baden war es eingeleitet. Das Großherzogtum Frankfurt nahm Wrede förmlich in Besitz und vereidete dessen Regierung im Namen der Verbündeten. Am 24. Oktober traf Wrede über Landshut, Neustadt, Neuburg, Donauwörth, Nürblingen, Dinkelsbühl, Anstach, Uffenheim vor Würzburg ein. Er hatte den bestimmten Besehl die Mainlinie zu gewinnen, Würzburg zu uehmen nnb dann im äußersten Falle bis gegen Frankfurt maiuabwärts zu geheu. Die Berennnng von Würzburg hatte indessen nicht die erwartete rasche Kapitulation zur Folge. Auch ein politisches Motiv wirkte verzögernb: der Großherzog hielt mit der kategorisch verlangten Lossage von Napoleon zurück und es galt wesentlich darum auch dieses Glied vom Rheinbünde zu lösen. Erst am 26. übergab der französische Kommandant, General Thurreau, die Stadt und die Regierung erließ ein Manifest, das den Rücktritt des Großherzogs vom Rheinbünde verkündete. Die würzburgischen Truppen traten unter Wredes Befehl. Die Stadt wurde mit 3 Bataillonen besetzt. Jetzt handelte es sich um ein entscheidendes Eingreifen in die Operationen gegen das bei Leipzig geschlagene französische Heer. Die nächste Marschlinie lief am Main abwärts. In Aschaffenburg füllte sich die gesamte Armee vereinigen. Was dann weiter zu geschehen habe, war eine Frage, die nur durch die Nachrichten beantwortet werben konnte, die man über Napoleons Rückzug erhielt. Die bayerische Division Lamotte, das österreichische Reservekorps unter Trautenberg nnb Spleny und die Reitcrbrigcibe Vieregg waren schon im Vorrücken gegen Aschaffenburg. Am 27. Oktober folgten die bayerischen Divisionen Rechberg und Beckers, die übrige bayerische Reiterei und die österreichische Division Fresnel.

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 454

1845 - Halle : Anton
454 30 und 50 — dagegen die preusfischen höheren Osflcire alle entweder durch prinzliche Geburt oder durch hohes Alter an ihrer Stelle waren. Möllendorf war 82, der Herzog von Braunschweig 71 Jahre alt, fast alle anderen in den sechzigern und siebenzigern. In der Armeeeinrich- tung selbst herschte noch ganz das im 18ten Jahrhundert zum Behufe möglichster Vergrößerung der Soldheere be- wundernswert ausgebildete Hungerleidesystem, was jeden sitlichen Aufschwung eines Heeres mit Centnergcwichten niderzudrücken geeignet war. Der preussische rechte Flügel unter von Rüchel war noch zurük; er war durch Hanno- ver und Heßen in die Gegend von Mühlhausen gekommen, und schin bestimt auf der Westseite des Düringerwaldes vorzudringen. Eine Reserve unter dem Prinzen Eugen von Würtemberg lagerte noch auf dem linken Elbufer. Ueberdies war man im preussischen Hauptquarlir noch keinesweges einig über den zu befolgenden Kriegsplan. Der Herzog von Braunschwcig lit an der siren Idee, Na poleon werde seine Truppen bei Königshofen an der frän- kischen Sale zusammenziehen, und von da westlich des Düringerwaldes nach Norden gehen. Die Gemeinen hatten Mangel; die Offieire dagegen, namentlich die Höheren im Hauptquartire lebten zuversichtlich und in Freuden. Ge- naue Berichte über die Tätigkeit der Franzosen hatte man nicht; ein politisch dominirender Wille felte; verschidene Einflüße zogen hin und her, und in der nächststehenden nicht selbst einen solchen Einfluß übenden Schicht war sar- kastische Laune, die alle gerechte Stimmung für den Krieg verdarb, an der Tagesordnung. Der Herzog von Braun- schweig, der das Ganze leiten felte, teilte nichts über seine ' Plane mit, bis er ganz am Ende Septembers den Fürsten von Hohenlohe die Richtung auf Hof mit der auf Schleiz vertauschen ließ, und ihm Befelh gab bis zum 8ten Octo- der im Orlgrunde zwischen Salfeld und Jena Stellung zu nemen. Nüchel zog um dieselbe Zeit nach Eisenach hin. Durch jene Anordnung des Herzogs war der Fürst von Hohenlohe zu ganz untergeordnetem Handeln bestimt. Es war also kein Wunder, daß er alle in der Anordnung

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 457

1845 - Halle : Anton
457 rükzogcn. Als am Ilten Abend die Truppen des hohen- lohischen Corps sich in und um Jena zusammendräugten bemächtigte sich plözlich ein panischer Schrecken derselben; Hohenlohe hatte Not, sie, ohngeachtetssic nicht geschlagen waren, zusammen zu halten. Am Ilten October zogen sich Sachten und Preussen größtenteils auf die Landhöhe zwischen Jena und Weimar. Noch am 12ten Abends warfen die Franzosen ihre Gegner aus Burgau. Bernadette, der über Zeitz herangezogen war (denn Napoleon überzeugte sich, daß ein weiteres Um- gehen des preussisch- sächsischen linken Flügels unnötig sei), bcdrote Dorndorf und die Preussen gaben es Preis und zogen sich auf die Höhe von Dornburg. Im Lager zwi- schen Jena und Weimar war große Unordnung; es fehlte an Brot und Futter: zum Teil selbst an Schießbedarf. Besonders waren die Sachsen bei allen diesen Mangelhaf- tigkeiten im Nachteil. Tauenzicn, als ihm die Räumung Burgaus und Dornvbrfs berichtet ward, hielt es in Jena für geratener, die steilen Anhöhen vor sich stat hinter sich zu haben, und zog nach Closewitz und Cospoda herauf, indem er unmit- telbar über Jena noch den Landgrafenberg besezt hielt. Aber schon am 13ten des Morgens ward dieser von den Franzosen genommen. Herr von Masscnbach war an den Herzog von Braunschweig geschikt gewesen, um wegen obwal- tenden Mangels an Munition und Lebensmitteln Klage zu fü- ren. Er kam in dieser Hinsicht unverrichteter Dinge, aber mit neuen Befelhen zurük. Zu gleicher Zeit kam die Nachricht, Naumburg sei vom Feinde besezt; alle dortigen Vorräte seien genommen. Davoust war von Mittel-Pölniz dahin gegan- gen. Der Herzog ordnete nun den Rükzug an der Ilm hin nach Kösen an; bei Freiburg wolte er über die Un- strut, und dann Front gegen die Sale'machen. Rüchel solle in die Positionen bei Weimar einrücken; Hohenlohe die Stellung bei Jena und Dornburg halten, um den Ab- zug des Hauptheeres zu decken. Hohenlohe, dessen Hauptquartir in Capellendorf war, nam eine Recognoscirung vor, und ordnere eine Posten- kette zwischen Kamburg und der Ilm an. Den Landgra-

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 463

1845 - Halle : Anton
463 9 Uhr waren französische Vorposten an dem Tore. Nun \ floh Hohenlohe mit kleinem Gefolge auf Erich zu, geriet aber hier unter das sächsische Gepäk. In Sondershausen fand er alles vol Flüchtlinge; in furchtbarster Unordnung. Erst als am 16ten October auch der König in Sonders- hausen ankam, ließ sich die Lage der Dinge ein wenig über- sehen. Hohenlohe brachte in Vorschlag, die flüchtigen Reste des Heeres bei Magdeburg zu sammeln. Die Reserve bei Halle dazu zu nemen, und Berlin, oder fals auch das zu spat sei, die Oder mit ihnen zu decken. Hohenlohe ward zum Oberbefelhshaber aller Truppen, welche bei Jena und Auerstädt gefochten hatten, ernant mit Ausname der Arriöregarde. Der König reiste sofort nach Magdeburg, um selbst die vorläufigen Anstalten zu treffen. Die Trup- pen, vom Feinde gedrängt, zogen teils unter Hohenlohe über Stolberg und Quedlinburg, teils unter Kalkreuth über Blankenburg und Halberstadt, und kamen am 2ttten und 2lten bei Magdeburg an. Die Artillerie über Oste- rode, Seesen und Braunschweig erst am 24ten. Inzwischen hatte Napoleon die Ofsi'cire der sächsischen Truppen, welche bei Jena gefangen genommen worden waren, zu sich beschiden, und ihnen erklärt, wie leid es ihm tue ihren Fürsten in dem nahen Verhältnisse zu Preus- sen zu sehen. Gegen schriftliche Versicherung der Officire, nicht mehr gegen Frankreich dienen zu wollen, entließ Na- poleon alle sächsischen Gefangenen. Hierauf, da Sachsens Verhältnis schwankend ward, und durch die rasche Verfol- gung des Siges ward es bald der preussi'schen Armee un- möglich, diesseits der Elbe noch Widerstand zu leisten. Ein großer Teil der Flüchtlinge hatte sich nach Erfurt gewor- fen. Möllendorf und der Prinz von Oranien war bei ih- nen. Der Herzog von Weimar, welcher mit einer kleine- ren Hecresabteilung schon gegen Schweinfurt hin vorge- drungen war, war auf die Nachricht des Vorrückens der Franzosen über den Düringerwald wider zurükgezogen, und kam eben über Ilmenau und Arnstadt in der Gegend von Erfurt an, als der ordnungslose Flüchilingshaufe von da abziehen wolle; die Franzosen aber selbst schon von Wei-

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 585

1845 - Halle : Anton
585 fen operiren. General Hiller solle bei Mosburg an der Isar stehen bleiben und die linke Flanke der übrigen Armee decken, die nun nach Landshut hin vordrang, wärend die Baiern zurükwichen. Zugleich erhielten die beiden Armeecorps in Böhmen den Befelh nach Aichstadt vorzugehen. Offenbar glaubte man die französische Armee sei noch nicht concentrirt, und dachte daran bei Ingolstadt wider auf das linke Do- nauufer überzugehen, um in Aichstä'dt sich mit den aus Böhmen nachrückenden Corps zu vereinigen. In diesem Sinne wenigstens hatten die Bewegungen der nächsten Tage stat bis Erzherzog Karl am 18ten die Nachricht erhielt, daß Davoust mit seinem Corps bereits in der Nähe von Regens-- burg stehe. Da machte die Armee vor der großen Laaber von Pfeffenhausen über Rohr nach Eggmühl hin halt. Der Bortrab gieng nach Sigenburg; und Jellachich, Der schon nach München vorgedrungen war, muste sich auf Mosburg hin zurük bewegen. Indessen war Napoleon, der am 13ten April Paris verlaßen hatte, am 17ten des Morgens in Donauwört an- gekommen. Massen« und Oudinot »nisten sofort auf Aichach Vorgehen. Würtembergische Truppen, die sich mit bairischen vereinigten und mit einem kleinen Detachement Franzosen giengen auf Neustadt. Wrede mit den übrigen Baiern hielt Sigenburg gegenüber. Davoust solle nur eine Garnison in Regensburg laßen, und dann ebenfals nach Neustadt gehen. Am löten waren alle Abteilungen bei den ihnen bestimten Puncten eingetroffen. Der Erzherzog andrerseits disponirte seine Hauptmacht, etwa 63,000 Man so daß sie fast zwei Meilen weit in einzelne Abteilungen, die sich gegenseitig schwer zu unterstützen vermochten, aus einander gezogen war von der Laaber gegen die Donau hin. Die übrige Armee solle nun teils unter Jellachich München halten, teils (etwa 40,000 Man unter Hiller) ebenfals gehörig zersplittert in den Gegenden der oberen Laaber und Abenz zwischen Sigenburg und Pfeffenhausen Posto faßen. In jenem, dem Hauptcorps bestimten Terrä'n trafen nun die Oestreicher mit Davousts Corps, was auf Neustadt zog, zusammen. Bei Hausen kam es zu einem hartnäckigen

6. Heimatkunde für die Provinz Rheinland - S. 118

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
118 Heimatkunde für die Provinz Rheinland. wo sie ihre Winterquartiere aufschlugen. Im nächsten Krühjahr rückte ein tapferer Feldherr Friedrichs des Großen, der Herzog Ferdinand von Braun- schweig, ihnen entgegen. Ohne Widerstand zu leisten, zogen sich die Franzosen über den Rhein zurück. Herzog Zerdinand folgte ihnen und griff sie am 23. Juni des Jahres 1758 bei Ersfeld an. Um 1 Uhr mittags entbrannte der Kampf; die Gewehre knatterten, dumpf brüllten die Kanonen, über das Blachfeld jagte die Reiterei unter dem Prinzen von Holstein. Die von drei Seiten angegriffenen Franzosen vermochten dem Ansturm nicht standzuhalten. Gegen 7 Uhr abends war die Schlacht entschieden, von den Kirchen Ersfelds ertönte fröhliches Glockengeläute und verkündete der Umgegend den herrlichen Sieg. Als Herzog Zerdinand am Abend des ruhmvollen Tages über das Schlachtfeld ritt und das^ Stöhnen und Wehklagen der verwundeten vernahm, traten ihm Tränen der Wehmut in seine Augen. Tiefgerührt sprach er die schönen Worte: „Es ist das zehnte Schauspiel dieser Art, das ich sah? wollte Gott, es wäre das letzte." Zum Gedächtnis des glorreichen Sieges ist ein Denkmal an der hückelsmadj errichtet worden, hart an der Landstraße, die von Ersfeld nach München- Gladbach führt, erhebt sich dort eine Säule aus Sandstein. Oie Spitze der Säule ist mit dem preußischen Udler gekrönt. Auf der Vorderseite befindet sich das Bildnis des Herzogs Zerdinand. Oie siegreichen Truppen rückten nun von Trefeld gegen Düsseldorf, das die Zranzosen besetzt hielten, und zwangen sie nach kurzer Belagerung zur Übergabe. Oie Erfolge waren jedoch nicht von langer Oauer. Schon nach kurzer Zeit kehrten die Zranzosen nach Düsseldorf zurück und blieben die Herren und Bedrücker des Rheinlandes bis zum Ende des Krieges. 12. Napoleon wird Herr der Rheinlande. Um das Jahr 1800 hatten die Zranzosen bereits das ganze linke Rhein- ufer in Besitz, und der Rhein bildete die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Der ländergierige Kaiser Napoleon I. begnügte sich jedoch nicht mit den linksrheinischen Erwerbungen und wollte sein Reich besonders nach Deutsch- land hin ausbreiten, mit einem gewaltigen Heer erschien der unersättliche Eroberer im deutschen Lande. Nachdem er in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz Österreich niedergeworfen, wandte er sich gegen Preußen, das ihm ebenfalls unterlag. In dem unglücklichen Frieden zu Tilsit verlor der König von Preußen auch seine Besitzungen am Rhein, nämlich Essen, Werden, Elten und den rechts- rheinischen Teil von Eleve. König Friedrich Wilhelm Iii. nahm von seinen rheinischen Untertanen mit folgenden Worten Abschied: „Ihr kennt, geliebte Bewohner treuer Gebiete und Städte, meine Gesinnungen und die Begeben- heiten des letzten Jahres. Nieine Massen erlagen dem Unglück. Der Friede mußte geschlossen werden. Er legte mir und meinem Hause, er legte dem ganzen Lande selbst die größten Opfer auf. Das Schicksal gebietet, der Vater scheidet von seinen Kindern! Ich entlasse Euch aller Untertanenpflicht gegen mich und mein Haus. Unsere besten Wünsche für Euer Wohl begleiten Euch zu Eurem

7. Schaumburgische Geschichte - S. 55

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 55 — Minden, der andere nach Hameln. Dem letzteren Teile wurde am Abend des Tages in Oldendorf noch die Bagage abgenommen. Nachdem der Herzog Georg sich bis zum 14. März in Oldendorf aufgehalten hatte, während welcher Zeit Kniephauseu Buckeburg em-nahm, begann er die Belagerung Hamelns. Die Schlacht bei Oldendorf. Hameln zu entsetzen, vereinigten sich die kaiserlichen Generale Grafmerode, Büninghausen und Gronsfeld in Westfalen und zogen über Minden und Bückeburg auf Hameln los. Am 27. Juni hielt Merode bei der Arensburg Über das Heer Musterung ab und zog dann weiter. Bei Echtringhausen vereinigten sich Merode und Gronsfeld mit dem von Mmden an der Weser hinaufgezogenen Böninghansen. Am Abend bezog Gronsfeld unter der Schaumburg, ^Merode und Böninghansen zwischen Welsede und Rohden ein Lager. Am 28. Juni kam es bei Oldendorf zwischen den feindlichen Heeren zur Schlacht. Auf die Kunde von der Annäherung der Kaiserlichen hatte Georg, der sich inzwischen mit den hessischen Truppen unter dem General Melander vereinigt hatte, die Belagerung Hamelns unterbrochen, Oldendorf besetzt und die unter seinem Oberbefehl stehenden Truppen,^deren Stärke etwa 15000 Mann betrug, zwischen Oldendorf und Barksen am Rande der von Oldendorf bis über Barksen sich hinziehenden Schlucht in Schlachtaufstellung gebracht. Der linke Flügel unter Kniephar^en stützte sich an Oldendorf, im Zentrum standen die Hessen unter Melander, auf dem rechten Flügel, der sich bis an den Mittelberg ausdehnte, kommandierte Georg. Unter ihm standen die Generale Stahlhanske, von Uslar und Kagge. Merode hatte durch die Truppen Büninghausens Segelhorst besetzen lassen, er selbst stand mit seinen Truppen zwischen Segelhorst und dem Mittelberge, um von hier aus den rechten Flügel des protestantischen Heeres zu umgehen. Der rechte Flügel der Kaiserlichen, der nur aus Kavallerie bestand, wurde geführt vom Oberst von Merode, einem Vetter des Generals. Gronsfeld war, als er am Morgen die Truppen des Herzogs Georg in Schlachtaufstellung gesehen hatte, wieder ins Lager unter der Schaumburg zurückgekehrt. Um 12 Uhr begann die Schlacht auf dem rechten Flügel der Protestanten. Merode versuchte, diesen zu umgehen und dem Gegner

8. Geschichte von Offenbach a. M. und Umgegend - S. 43

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 43 — Fern sei von uns, andere ihres Glaubens wegen zu hassen, sie sind unsere Brüder, verdienen unsere Liebe." 1833 wurde ein eigenes Pfarrhaus neben die Kirche gebaut. 3. In den Bedingungen, die Wolfgang Ernst Ii. den Katholiken stellte, war auch die Gründung einer eigenen Schule verboten. Doch wurde einige Zeit darauf die Errichtung einer katholischen Privatschule gestattet, die später in eine öffentliche verwandelt wurde. 41. Offenvach wahrend der Uapoleomschen Kriege. 1800—1813. 1. Im Juli des Jahres 1800 rückten zwei französische Divisionen von Norden her gegen den Main vor. Von dem rechten Ufer aus wurde Offenbach am 11. und 12. Juli beschossen. Es waren schrecken-volle Tage für unsere Stadt; die Granaten schlugen in die Häuser ein; die Bewohner flüchteten vor Angst in Keller und sonstige Schlupfwinkel. Eine Brücke wurde über den Main geschlagen, auf der die Franzosen in die Stadt eindrangen. Die herbeigeeilten Deutschen stellten sich ihnen entgegen. An dem Stege, der damals von der Frankfurter Straße über den Kanal führte, fand ein Gefecht statt. 2. Als viele deutsche Fürsten dem von Napoleon gegründeten Rheinbund beitraten, schloß sich auch Fürst Karl, der Sohn von Wolfgang Ernst Ii., 1806 dem Rheinbunbe an. Da warb das Jsenburgische Land zu einem unabhängigen Staate, der 14 Qnabratmeilen umfaßte und 45 000 Einwohner zählte. Offenbach würde der Sitz der Regierung, Birstein aber blieb Resibenz. Ein isenburgisches Regiment trat in bett Dienst Napoleons, und Fürst Karl erhielt bett Rang eines französischen Generals. Im Jahre 1810 kehrte er von seinen Kriegszügen zurück. 3. Trotzbem das Jsenbnrger Land dem Rheinbunbe angehörte, blieb es von Kriegslasten nicht verschont. Eine Einquartierung folgte der andern; Lieferungen von Lebensmitteln und Futter, Kriegsfuhren und anbere Dienste nahmen kein Ende. Auch hatten die Bewohner gar oft unter bett Roheiten und Gemeinheiten der Soldaten zu leiben. Offenbach würde währenb der Napoleonischen Kriege in seiner Entwickelung arg gehemmt. Seine Einwohnerzahl war von 6000 aus 5000 zurückgegangen. 42. Offenvach wird hessische Kreisstadt. 1816. 1. Nach der Schlacht bei Leipzig wanbte sich Napoleon mit dem Rest seines Heeres in eiliger Flucht dem Rheine zu. Bei Hauau hatte er am 30. Oktober noch eine Schlacht zu bestehen. Fürst Karl von Isenburg, der immer noch in Napoleons Diensten stand, floh beim Herannahen der Berbünbetett nach der Schweiz. Von bort aus erklärte

9. Unsere Heimat - S. 111

1914 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 111 — zu bleiben; aber eingelaufene Nachrichten hatten gezeigt, daß der der- folgende Feind schon sehr nahe war. Darum hatte Scharnhorst, der in der Nacht vorher ebenfalls in Nordhausen eingetroffen war, für alle hier durchkommende Truppen eine Rückzugslinie auf Magdeburg ent- worfen. Es sollten vier Wege benutzt werden; die Hohenloheschen Truppen sollten über Stolberg marschieren; ihr Sammelpunkt war Petersdorf. Andere Truppen sollten über Ilfeld und Hasselfelde, weitere über Ellrich nach Benneckenstein und die schweren Geschütze mit einer Kavallerie- bedeckung über Scharzfeld, Herzberg und Osterrode um den Harz herumziehen. Als Kalkreuth von Sondershausen her hier in Nordhausen eintraf, standen die Hohenloheschen Truppen bereits an ihrem Sammelplatz bei Petersdorf. Für den weiteren Rückzug wählte Kalkreuth die Straße über Ilfeld und Hasselfelde. Er gedachte gegen Abend zwischen 5 und 6 Uhr den Marsch dahin fortzusetzen. Die Garden wurden in der Stadt einquartiert, die übrige Infanterie lagerte sich zwischen Nordhausen und Crimderode, die Blüchersche Kavallerie und die reitende Artillerie biwakierte auf den Feldern südlich der Stadt nach der Helme zu. Aber statt der ersehnten Ruhe brachte der Nachmittag ein Gefecht. 4. Die Nachhut der preußischen Truppen, geführt vom Prinzen August von Preußen, einem Verwandten des Königs, erreichte Nord- hausen erst um 1 Uhr. Ihr folgte der Feind auf dem Fuße. Schon diesfeit Sondershausen hatten vier französische Reiterregimenter mit reitender Kavallerie die preußische Nachhut erreicht und trieben sie vor sich her. Kaum hatten die letzten Preußen die auf den Helmefeldern lagernde Kavallerie und Artillerie erreicht, als auch schon die Franzosen auf den südlichen Höhen bei Sundhausen erschienen und die ersten Kanonenschüsse gegen Nordhausen sandten. Das war etwa um 2 Uhr nachmittags. Nun wurden alle Truppen aus der Stadt gezogen; die Infanterie nahm Stellung auf den Höhen im Norden der Stadt östlich der Zorge bis über Crimderode hinaus. Prinz August besetzte mit seinen Truppen den Südeingang der Stadt, namentlich die Siechenbrücke, die einzige Brücke damals hier über die Zorge; am Taschenberg, am Sundhäuser Tor, bei der Siechenbrücke, bei der Rotleinmühle, auf dem Kuhberg und weiter nach Crimderode zu standen Kanonen. Es ent- wickelte sich nun ein lebhafter Geschützkampf; französische Kugeln pfiffen von der Helme herüber, und preußische Kanonen antworteten. Zwei Stunden dauerte das Gefecht. Langsam rückten die Franzosen näher, und langsam zogen die preußischen Führer eine Batterie nach der andern zurück. Sie hatten nicht die Absicht, die Stadt gegen den Feind zu verteidigen; sie wollten nur die Franzosen aufhalten, damit die preußische Infanterie inzwischen sich in Sicherheit bringen konnte. Die Stadt wurde von den Franzosen genommen. Der allgemeine Verbandplatz und das Lazarett befanden sich im Siechhos, die Toten wurden auf dem benachbarten Landgrabenwege in Massengräbern beerdigt.

10. Heimatgeschichte der Rheinprovinz - S. 172

1915 - Bonn : Hanstein
172 pfälzischen und dann badischen Freischärler ein. In Gefangenschaft geraten, wurde er vom Kriegsgericht in Rastatt zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt, aber von seinem Freunde Karl Schurz (geboren 1829 zu Liblar) aus dem Zuchthause in Spandau befreit. 15 Jahre verbrachte Kinkel im Exil in London, dann erhielt er eine Professur in Zürich, die er bis zu seinem Tode 1882 innehatte. Karl Schurz wanderte 1852 nach Amerika aus. Hier wurde er nacheinander Rechtsanwalt und Gesandter, General und Journalist, Redakteur und Senator. Er brachte es sogar bis zum Staatssekretär des Innern, und nur deshalb, weil er kein eingeborener Amerikaner war, wurde er nicht Präsident. Schurz starb im Jahre 1906. Im Jahre 1913 errichtete man ihm in New-York ein Denkmal. Erfolgreicher als der Zug der Freischärler unter Kinkel war der unter dem Advokaten Schily aus Trier nach Prüm. Die Kompagnie des Landwehrbataillons, die das Zeughaus verteidigen sollte, ging zu den Plünderern über, und so wurde das Prümer Zeughaus am 18. Mai 1849 erstürmt. In den unruhigen Maitagen 1849 brach auch in Aachen, Cöln, Elberfeld, Düsseldorf, M. Gladbach, Essen u. a. 0. offener Aufruhr aus, denn die Landwehr weigerte sich dort, der Einberufung durch das preußische Ministerium zu folgen. Wie anderswo, so endeten auch bald am Rhein die Unruhen, um einer natürlichen Entwicklung Raum zu geben. Wenn in den bewegten Tagen von 1848 und 49 sich auch viel Idealismus zeigte, so war der ergebnislose Ausgang doch von vornherein vorauszusehen. Nicht einmal das Ziel, das man erreichen wollte, war den meisten klar, geschweige denn, daß man imstande war, die Mittel dazu bereitzustellen. Eins aber hatte diese Zeit doch gelehrt: auf diesem Wege konnte kein einiges Deutschland geschaffen werden. Für die Rheinländer hatte die Bewegung bei allen Schattenseiten doch einen besonderen Vorteil: sie waren durch das gemeinsame politische Streben ihren preußischen Brüdern näher gerückt, sie waren weiter in Preußen hineingewachsen. Nachdem der Prinz von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I., im Jahre 1849 den Aufstand in der Pfalz und in Baden bezwungen hatte, wurde er am 15. September desselben Jahres Militärgouverneur von Rheinland und Westfalen: er wohnte von 1850—58 in Coblenz. Diese
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